50 Jahre Fanfarenzug der Narrenzunft Möhringen – Abschlussbericht

Die Feierlichkeiten zu unserem 50jährigen Jubiläum sind abgeschlossen, die letzten Utensilien wieder im Schrank verstaut. Es war ein arbeitsreiches Festwochenende mit vielen Höhepunkten.

Den Freitagabend und Samstagvormittag nutzten wir, um die Halle herzurichten. Am Samstag trafen sich um 14 Uhr die Gründungsmitglieder, die Spieler des Revival-FZ und wir Aktiven zum Fototermin im Angerpark. Glücklicherweise hatte Petrus ein Einsehen mit uns, denn der Regen hörte pünktlich auf (und setzte nach dem letzten Foto wieder ein).

Anschließend begaben sich alle ins Rathaus zum Festakt. Vorstand Daniel Hässler begrüßte den Ortsvorsteher und die anwesenden Ortschaftsräte, die Vertreter der Möhringer Vereine, die Gründungsmitglieder, die Spieler des Revival-Fanfarenzugs und die Aktiven. Er verlas die Namen unserer verstorbenen Aktiven und bat die Anwesenden zu einer Gedenkminute.

Ortsvorsteher Herwig Klingenstein ließ in seiner Ansprache die Entstehungsgeschichte unseres Vereins noch einmal Revue passieren. Er dankte den Gründungsmitgliedern für Ihren Einsatz und übergab uns einen Scheck der Stadtverwaltung. Im Namen der Möhringer Vereine richtete Frank Walter Jubiläumsgrüße aus und übergab uns ebenfalls einen Scheck. Auch Zunftmeister Simon Krug gratulierte uns und dankte für die gute Zusammenarbeit und musikalische Begleitung, denn „Fasnet ohne Musik isch nint”. Neben einem 50-Liter-Fass Bier für den aktiven Zug wird auch der Revival-FZ belohnt werden, und zwar mit Getränken für den Ausflug nach Battaglia Terme.

Abschließend hatte Vorstand Daniel Häßler noch ein paar statistische Zahlen parat: Im Fanfarenzug sind seit der Gründung 141 Spieler aktiv gewesen, mit insgesamt 1134 „Dienstjahren”; somit ergibt sich im Durchschnitt eine Vereinszugehörigkeit von 8 Jahren. Die Gründungsmitglieder erhielten als kleine Anerkennung unseren Jubiläums-Pin (Anstecknadel) und ein Tragerl Jubiläumsbier vom Brauwerk Salvermoser.

Nach dem Festakt trafen auch schon die ersten Gast-Fanfarenzüge in der Angerhalle ein. Um 17:15 Uhr waren die Dirigenten und Vorstände sowie die Festführer zu einer kurzen Vorbesprechung bei einigen Gläsern Sekt eingeladen. Unser ehemaliger Vorstand Matthias Katz, der dankenswerterweise die Organisation des Sternmarschs und des Abendprogramms übernommen hatte, erklärte den Ablauf des Abends. Die Gäste kamen nicht mit leeren Händen und mussten auch nicht mit leeren Händen gehen: Wir erhielten viele schöne und einfallsreiche Geschenke; die Gast-Fanfarenzüge bekamen einen Meter Jubiläumsbier in einem rustikalen, von Benno Salvermoser handgefertigten Tragerl, überreicht.

Schon kurz danach brachen die Fanfarenzüge mit den Festführern zu den verschiedenen Aufstellungsplätzen auf. Schlag sechs Uhr setzten sich die Züge in Bewegung, um aus vier Richtungen zum Hechtplatz zu marschieren. Die Handwerker mit dem Maibaum hatten sich traditionell im Fensterle getroffen und wurden von den Fanfarenzügen Mühlheim, Hirrlingen und dem Revival-Fanfarenzug begleitet. Vom Bahnhof her liefen Nusplingen, Wehingen, Stetten a.k.M. und Einhart auf, vom Hanselebrunnen kamen Weiler/Höri, Schwenningen, Zell im Wiesental und Engen, und Hintschingen, Löffingen und Bad Dürrheim marschierten von der Krankenhausstraße über die Hechtgasse auf den Platz. Während die Handwerker den Maibaum stellten, spielten die Fanfarenzüge reihum, und als der Baum stand, ging es im Umzug wieder zurück in die Angerhalle.

Um 19:30 Uhr eröffnete der Fanfarenzug Hirrlingen musikalisch den Abend. Nach der Begrüßung durch Vorstand Daniel Häßler wurden die Gründungsmitglieder auf die Bühne gebeten und die „Bläser der ersten Stunde” überreichten uns eine neue Kavallerietrompete in Es mit einer eingravierten Widmung. Anschließend wurden durch den Vorsitzenden des Landesverbands der Spielmanns- und Fanfarenzüge, Kurt Wetzel, unsere Spieler Dario Errico, Andreas Fuss, Stephan Fuss und Daniel Häßler für 10 Jahre, sowie Frank Harwath für 25 Jahre aktives Mitwirken ausgezeichnet. Josef Mattle, der Bischofszeller Stadtammann, überreichte uns ein Wappen und ein Fensterbild mit den besten Wünschen für die Zukunft. Dann endlich konnten OV Herwig Klingenstein und unser Vorstand Daniel Häßler das erste Fass anstechen. Nach einem letzten Stück des FZ Hirrlingen übernahm Matthias Katz die Moderation des Abends.

Ohne die anderen Programmbeiträge herabstufen zu wollen – aber jetzt folgte der Höhepunkt des Abends und des ganzen Fests: zum Klang von Kesselpauken öffnete sich der Vorhang und der Revival-Fanfarenzug legte mit dem „Galan” los. „Dortmunder”, „Tequila” und „Rumba” folgten. Zwischendurch wartete Matthias Katz mit einigen interessanten Fakten und Zahlen auf und bedankte sich im Namen aller Mitwirkenden bei unserem Ehrenstabführer Dieter Link für das enorme Engagement, das er bei den Proben gezeigt habe. Mit „Eine Reise ins Glück” wünschte der Revival dem aktiven Zug das Beste für die Zukunft, und bei „Babylon” tobte die Halle – „… grad wie früher a de Fasnet!”

Es folgten die Fanfarenzüge aus Zell im Wiesental und Wehingen. Wehingen hatte eine Überraschung für uns parat: zwölf ehemalige Gardemädels tanzten noch einmal für uns, und hatten auch noch eine wunderschöne Geburtstagstorte für uns dabei. Vielen Dank! Weiter ging es mit den Fanfarenzügen Einhart, Nusplingen, Bad Dürrheim, Schwenningen, Mühlheim und Boll, bevor dann DJ Mike die Tanzfläche rocken ließ.

Der nächste Morgen begann mit dem Frühstück für unsere Übernachtungsgäste und einer kurzen Zugführerbesprechung um 10:30 Uhr. Pünktlich um 11 Uhr eröffnete die Stadtkapelle das Frühschoppenkonzert mit flotten Weisen. Die Halle füllte sich, viele Möhringer ließen die Küche kalt und kamen zu uns.

Um 13:30 Uhr eröffneten Böllerschüsse den Umzug – ein herzliches „Danke schön” an die Schützen, die ich im letzten Bericht bedauerlicherweise nicht erwähnt hatte. Angeführt vom Revival-Fanfarenzug marschierten bei Kaiserwetter die Fanfarenzüge aus Durchhausen, Wurmlingen, Fridingen, Gottmadingen, Castellaner Riedheim, Stadt Aach und Hirrlingen durch’s Städtle. Den Abschluss bildete die Opel Blitz Drehleiter der Feuerwehr, die wie der Fanfarenzug aus dem Jahr 1963 stammt. Bei Kaffee und Kuchen konnte man dann noch einmal einem Teil der anwesenden Fanfarenzüge lauschen.

Gegen Abend leerte sich die Halle, wir ließen den Abend gemütlich ausklingen und begannen mit dem Abbau- und Aufräumarbeiten. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bedanken bei allen, die uns in irgendeiner Weise bei diesem Fest unterstützt haben.

Fanfarenzug der Narrenzunft Möhringen

P.S.: Wir wurden des Öfteren gefragt, was denn „Revival” (sprich „rihwaiwel”) bedeutet. Von einem Revival spricht man, wenn eine Musikgruppe eine längere Zeit nicht mehr zusammen aufgetreten ist und wieder auf die Bühne zurückkehrt. Das trifft die Sache doch ganz gut.